Zürich und der Rest des Urlaubs

Dies ist also endlich Teil drei des Urlaubsberichtes und er handelt von Zürich und dem Rest des Urlaubs. Erschreckende anderthalb Monate nach dem Urlaubs-Ende und Fortsetzung von HIER.

Verbindlichkeit ist eine Zier…

…doch besser lebt sich’s ohne ihr! Jetzt werdet ihr bestimmt innerlich aufschreien „WAS? Nein! Das stimmt doch nicht!“. Und natürlich habt ihr Recht. Fast. Denn die ganzen Erfahrungen rund um Corona-Urlaub haben gezeigt: Am Besten ist es, wenn man alles bis zum Tag vor dem Urlaub stornieren kann. Daher waren alle Hotels dieses Urlaubs stornierbar gebucht. Und das haben  wir tatsächlich gebraucht.

Denn in der Regel buchen wir Hotels MIT PKW Parkplatz. So auch in Zürich. Was wir übersehen haben: Unter dem Hinweis auf verfügbare PKW Stellplätze war eine weitere Anmerkung, dass man sich im Voraus melden solle, falls man einen benötigt. Das haben wir drei Tage vor der Fahrt nach Zürich gemacht – mit dem Ergebnis, dass keine Stellplätze mehr verfügbar waren. So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Nach einem kurzen Schreckmoment inkl. Recherche, wie man in Zürich an einen Mehrtagesparkausweis kommt, hatte ich die Idee: Lass uns einfach umbuchen.

Also haben wir kurzerhand storniert und eine Alternative gefunden, ein WAHNSINNS Hotel: Das Placid Hotel!

Die Zimmer sind im modernen Loft-Stil, mit per Glaswand zum Schlafbereich abgetrennter Dusche (aber immerhin separatem WC) und das Fenster ist genau so groß wie die Stirnwand des Zimmers. Eine komplette Wand aus Glas. Der Knüller ist aber, wenn man mal lüften will. Seht selbst:

Das KOMPLETTE Fenster fährt zur Seite. Alles was durch das kleine Geländer hinter dem Schreibtisch passt, kann dann auch runter fallen. Im ersten Moment ist das schon spannend. 😉

Aber ich greife vor. Nochmal zurück nach Italien…

Rotzwetter!

Ich habe es im letzten Artikel schon angedeutet: Die Rückfahrt von Tellaro nach Zürich war anstrengend. Nicht nur wegen des Verkehrs, der unseren Schnitt auf 50 km/h gedrückt hat. Pünktlich zum Gotthard Tunnel standen wir im heftigsten Regen… Leider ging es auf der anderen Seite genauso weiter. Die Hoffnung, dass die Wolken nur diesseits der Berge hängen würden, hatte sich nicht bewahrheitet. Wir waren aber noch an die  sonnigen 30 Grad in Italien gewöhnt und hatten daher wenig Lust, in Zürich – bei 15 Grad und Regen – noch aus zu gehen. Stattdessen haben wir uns im Hotelrestaurant verwöhnt:

Der Nachtisch hat uns für den kalten, regnerischen Tag entschädigt.

Wir waren danach müde und gespannt, was die kommenden Tage uns bringen würden.

See as See can!

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück bei bedecktem Wetter erst mal in die Stadt:

Danach stellte sich die Frage nach dem „Was machen?“ Das Wetter war immer noch mäßig und wir haben uns für eine Bootsfahrt entschieden. Die große Seerundfahrt bis nach Rapperswil. Theoretisch kann man unterwegs aussteigen, sich etwas umschauen und mit dem nächsten Schiff weiter fahren. Wir hatten aber mangels Sonnenschein kein Interesse, die über 3-stündige Rundfahrt mit einem einstündigen Aufenthalt weiter zu verlängern.

Also haben wir uns nach „innen“ an ein Fenster gesetzt, etwas getrunken, und die Aussicht genossen. 3-4 Fotos sind dabei auch entstanden:

Offensichtlich gab es einen See-Schwimm-Wettbewerb, denn wir haben mehrfach Schwimmer mit Begleitbooten im See getroffen.
Rapperswil bei der Abfahrt, immer noch ziemlich bescheidenes Wetter.
Je näher wir Zürich auf der Rückfahrt kamen, desto besser wurde das Wetter.
Auch bei „schlechtem“ Wetter: Segler gehen immer raus, solange Wind da ist.
Nach dem Schaufensterbummel in der Bahnhofstraße wollte ich ja eine „Panerai“. Gereicht hat es nur zur „Panta Rhei“.
Ganz zum Schluss der Rundfahrt: Blauer Himmel!

Am Abend hat uns Zürich dann einen Ausblick auf die kommenden Tage gegeben, die Tendenz zu besserem Wetter schien sich zu bestätigen:

Ob das wirklich die Aussicht auf besseres Wetter ist? Abendsonne mit Regenbogen.

Stadtrundgang

Den nächsten Tag haben wir im Wesentlichen zu Fuß in der Altstadt verbracht, mit einem ehemaligen Kollegen von Eva. Ich gebe zu, zum Fotografieren hatte ich keine Muße. Am Abend ging es zum Essen aber in den meiner Meinung nach genialsten Biergarten diesseits der Alpen: Frau Gerolds Garten. Anbei ein paar Impressionen:

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Bergrundgang

Den letzten Tag in Zürich wollten wir gerne mit etwas Aktivität verbringen und das Wetter spielte gut mit: Vormittags ging es hinauf zum Uetliberg. Von dort gibt es einen Panoramaweg zum Felsenegg. Hier kann man mit der Seilbahn wieder hinunter und mit der S-Bahn an den Hauptbahnhof. Das ist ein schöner halbtägiger Ausflug – bei schönem Wetter.

Blick von unterwegs auf den Uetliberg, den Hausberg Zürichs.
Unterwegs kommt man an diesem Baum vorbei, der von verschiedenen Seiten betrachtet ein ganz unterschiedliches Bild ab gibt…
Vom Felsenegg fährt die Seilbahn wieder runter.

Nachmittags ging es – frisch verschwitzt von der Wanderung – zum Baden an den See. Die Kamera blieb dafür aber zu hause. Dafür gab es am Abend wieder Grund für Bilder: Evas Kollege hat uns auf die Dachterrasse eingeladen. In unmittelbarer Nähe zum Großmünster. Wenn das keine Aussicht ist? Zum Abschied ging es zu später Stunde noch einmal durch die Innenstadt zur Haltestelle in Richtung Hotel. Das war ein schöner letzter Abend in Zürich.

Der Blick von der Dachterrasse auf das Großmünster.
Zürich macht auch im Dunkeln was her!
Ganz hinten leuchtet in Grün das Bauschänzli.

Über Schaffhausen nach Konstanz

Also auf zur letzten Station unseres Sommerurlaubs 2021: Konstanz. Doch da wir dafür sowieso knapp an Schaffhausen vorbei mussten, sprach nichts gegen einen Abstecher zu den Rheinfällen. Und das waren keine Reinfälle.

Das Motiv ist glaube ich schon weitgehend „Totfotografiert“, dennoch zwei/drei Impressionen vom Besuch. Natürlich sind wir auch mit einer der „Nussschalen“ auf die Insel rüber gefahren.

Die schweizerische Seite von der Insel aus gesehen. Der kleine Betonbalkon unten rechts sieht feucht aus…
Mit diesen kleinen Motordschunken wird gegen die Strömung angefahren.
Ja, Daaaaaa oben drauf waren wir auch 😉

Was fällt einem ein, wenn man als Uhrenfan schon mal in Schaffhausen ist? Klar, die Marke IWC. Die haben hier sogar ein kleines Uhrenmuseum, das wir uns nicht haben entgehen lassen. Hätten wir mal besser 😉 Leider gab es nicht allzuviel aufregendes zu sehen und die Auswahl der Exponate hat mir wieder einmal vor Augen geführt, wieso mich diese Marke so gar nicht an macht.

Eintrittskarte zum Uhrenmuseum bei IWC.

Konstanz

Am frühen Nachmittag sind wir in Konstanz eingetroffen. Unser Hotel lag etwas außerhalb, aber das Stadtzentrum war noch gut zu Fuß zu erreichen. Wir hatten auch hier wieder einen relativ modernen Designerkasten gebucht. Entlang des Rheins ist hier ein ganzes, modernes Viertel entstanden.

Doch bei aller „Wir sind ein Designerhotel und legen Wert auf den Wohlfühlfaktor“ Attitüde frage ich mich:

Wieso zum Henker verbaut man Duschen mit einer viel zu kurzen Glaswand in ein kleines Badezimmer, sodass IMMER, aber auch wirklich IMMER das Wasser raus läuft? Wenn man schon keinen Platz für eine zwei Meter lange Glaswand hat, um das zu verhindern, dann baut man da eben eine Schiebetür hin! Aber hier folgt die Funktion eindeutig dem Design und sowas regt mich auf.

Nach dem Duschen immer mit nassen Füßen im Badezimmer unterwegs. Wie albern ist das denn?

Während unserer zweieinhalb Tage in Konstanz habe ich zugegebenermaßen nicht allzuviel fotografiert. Ein paar Themen fand ich jedoch erwähnenswert. Aber zuerst zwei Ansichten vom Hafengebiet. Bestimmt hat jeder schon einmal die Hafeneinfahrt auf Bildern gesehen:

Konstanzer Hafeneinfahrt.
Tretboothäfen sind auch Häfen!

Freibad

Das uns das Wetter in Konstanz wohl gesonnen war, sind wir an zwei Tagen auch zum Schwimmen gegangen. Einmal an das öffentliche Strandbad und einmal in das Freibad. Mit Parkscheinautomaten und Parkhäusern scheint man es hier nicht so zu haben.

Beim Besuch des Strandbades parkt man am Straßenrand im Wald. Irgendwo zwischen Bäumen und Sträuchern steht ein scheinbar solarbetriebener Parkscheinautomat. Der nimmt keine Karten. Und keine Münzen größer 50 Cent. Dennoch soll man da für den Tag mehrere Euro Parkgebühr rein werfen. Aber wer fährt mit Hosentaschen voll 50-Cent-Münzen durch die Landschaft? Und wenn man dann die Hotline erreichen will, weil der Automat darüber hinaus auch noch unverständlich beschriftet und schlecht zu bedienen ist, dann hat man dort (In Stadtnähe!) kein Netz. Ja leck mich doch. Ich bin sicher, die Politessen verteilen dennoch fleißig Knöllchen.

Beim Besuch im Freibad haben wir es dann besser gemacht -dachten wir – und sind ins zugehörige Parkhaus gefahren. Doch ich hätte schon bei der Einfahrt stutzig werden müssen. Ich fahre wahrhaftig kein unanständig großes Auto. Aber ich bin in diesem beschissenen Parkhaus um keine Ecke rum gekommen ohne zu rangieren. Mit Piepern vorne und hinten auf Dauerfeuer… Aber ich glaube, das gehört in Konstanz alles zu einem größeren Masterplan. Dazu später noch ein bisschen mehr.

Warum hätte ich schon bei der Einfahrt stutzig werden müssen? Weil der Parkscheinautomat mir förmlich ins Gesicht geschrien hat „Hier geht es sehr eng zu!“. Seht selbst und schätzt, wie viele Außenspiegel da hängen geblieben sind:

Wenn Dir der Parkscheinautomat sagen will, dass Dein Parkhaus zu schmal ist…

Im Strandbad haben wir uns zwei SUPs gemietet. Das steht für „Stand-up-Paddle“ und bezeichnet die „Surfbretter ohne Segel zum drauf stehen und paddeln“. Da ich aber nicht so gerne ins Wasser fallen wollte, habe ich daraus ein SOP gemacht: Sit-on-Paddle.  Auf jeden Fall hat es eine Menge Spaß gemacht und verlangt nächstes Jahr nach einer Wiederholung.

In DEM Fall kein Stand-Up Paddle (SUP), sondern ein Sit-On-Paddle (SOP).

Zum Strandbad gehört natürlich auch: In der Sonne liegen und entspannen.

Geburtstag

Da wir dieses Jahr etwas später unterwegs waren und ich beruflich aufgrund der Projektkalender nicht ganz flexibel war, lag unser Trip über Evas Geburtstag. Zum ersten Mal seit längerer Zeit war Eva also am Geburtstag nicht zuhause und konnte nicht mit Freunden und Familie feiern.

Nun kann ich nicht alle gleichwertig ersetzen, wollte ihr aber dennoch zumindest einen schönen Abend machen. Dazu hatte ich schon vor Wochen einen Tisch reserviert, und zwar hier: Hafenhalle. Und weil ich bei der Reservierung gesagt habe, dass es für den Geburtstag meiner Traumfrau ist, und ich daher gerne einen schönen Tisch hätte, hat man uns einen Tisch auf der Veranda mit Blick auf die Uferpromenade und den Segelboothafen gegeben. Zu allem Überfluss war auch das Essen lecker 😉

Fast schon mediterranes Flair beim Essen auf der Veranda.

Radfahrer!!!

Zurück zum oben erwähnten Masterplan der Verkehrsplaner: Ich habe das Gefühl, dass es in Konstanz eine 3-Klassen-Gesellschaft der Verkehrsteilnehmer gibt. Und die oben beschriebenen Schikanen mit nicht funktionierenden Kassenautomaten und engen Parkhäusern zeigen deutlich auf, wo in dieser Hierarchie die Autofahrer stehen: Auf Platz zwei.

„Was?“ fragt ihr euch? „Wer ist denn dann auf Platz drei?“ Nun, die Fußgänger. Ich sag euch auch, wieso ich das so sehe:

In Konstanz gibt es Straßen für Autos, das ist klar. Es gibt aber auch eine Unmenge an Fahrradwegen. Das ist schön. Blöderweise sind diese Fahrradwege aber so angelegt, dass man als Fußgänger fast nicht weiß, wie und wo man eigentlich über die Straße kommen soll. Das geht so weit, dass es mancherorts sogar eigene Fahrrad-Kreisverkehre gibt. Oder Fußwege, die einfach irgendwie in einem Radweg enden und man dann schauen kann, wie man weiter kommt.

Auch wird man als Fußgänger – während Autos und Radfahrer optimal über Brücken geführt werden – durch dunkle und versiffte Unterführungen und über Umwege gelenkt, bis man endlich auch am Ziel an kommt. Siehe hierzu auch die Bilder von manchen dieser verkehrsplanerischen Besonderheiten:

[Best_Wordpress_Gallery id=“132″ gal_title=“Konstanz_Radfahrer“]

Das ganze führt dazu, dass man als Fußgänger regelmäßig angeklingelt, angeschrien und fast schon um gefahren wird (Leider nicht „umfahren“), weil sich diese Bevorzugung der Radfahrer irgendwie auch in ihrem Selbstverständnis niederschlägt.

Ich kann dazu nur sagen: Also Tourist habe ich eben kein Fahrrad dabei und wenn Konstanz mich als Fußgänger nicht haben will, dann fahre ich eben mit dem Auto woanders hin.

Ich wünsche Euch eine schöne Zeit, bleibt gesund und bis zum nächsten Urlaub!
Bloke!

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