Eva im Urlaubsrausch… auf nach München!

Die Kleinen sind oft die Besten. Ein kleiner, fast ungeplanter Kurztrip nach München.

Unsere Herbstferien sahen eigentlich so aus: Eva ist erst eine Woche mit ihrer Schwester auf Zugreise. Danach haben wir beide noch eine Woche gemeinsam frei. Wobei da eigentlich Tagesaktivitäten im Mittelpunkt standen. Frühstücken in der Nähe, Auto zum Service, meinen Cessna-Rundflug-Gutschein vom Geburtstag einlösen, Volleyball-Spieltag und ein 50. Geburtstag. Doch dann…

Dann kam Eva auf die Idee, dass wir zusammen ja auch noch etwas schönes erleben könnten und mal etwas anderes sehen. Und Eva wäre nicht Eva, wenn Sie nicht während ihrer Zugreise angefangen hätte, einen Kurztrip für uns zu organisieren. Deshalb sind wir für drei Tage / zwei Nächte nach München!

Das Ganze war für Eva stressiger als für mich, denn sie kam am Samstag vom ersten Trip zurück und wir starteten Sonntag auf den zweiten. Doch ich bin sicher, dass es auch für sie nochmal ein schöner Urlaub war. Allerdings: Es ist, wie es immer ist. Man startet mit dem festen Vorsatz, sich nicht stressen zu lassen, doch dann bekommt man gute Tipps und Ideen von anderen.

Los ging es mit zwei Tipps von Kollegen für Abendessen und Drinks:

Dann kam Eva mit:

Mir ist noch eingefallen:

Und am Sonntag war eine lustige Veranstaltung am Deutschen Museum:

Ihr seht, wenn das alles irgendwie in zweieinhalb Tage passen sollte, dann würde es schon wieder schwer mit ausschlafen, gemütlich frühstücken und durch die Stadt treiben lassen.

Aber ich denke, wir haben einen guten Mix gefunden und die Hälfte der obigen Vorschläge geflissentlich ignoriert.

Sonntag

Nach der gemütlichen und überraschend problemlosen Anreise mit dem Zug und dem Abstellen der Koffer im Hotel (das Zimmer war um halb 11 noch nicht fertig) ging es erst mal gemütlich in Richtung Stadtzentrum.

Zunächst sind wir zum Viktualienmarkt gelaufen, der am Sonntag aber geschlossen ist. So gab es nur einen schnellen Blick über geschlossene Buden und das Vorhaben, am Montag noch einmal her zu kommen. Ohne langen Aufenthalt sind wir dann weiter zum Marienplatz, um das obligatorische Foto zu machen:

Pflichtfoto aus München.
Andere Perspektive, gleiches Motiv.

Von hier ging es weiter zum Hofgarten in der Hoffnung, Markus Söder ins Büro spitzeln zu können 😉 Das hat zwar nicht geklappt, aber der Hofgarten bietet auch schöne Fotomotive:

Herbststimmung im Hofgarten.
Der Hofgarten hatte auch sommerliche Ansichten…

Direkt hinter dem Hofgarten schließt der Englische Garten an, an dessen Südende sich die Eisbachwelle befindet. Die ist berühmt für ihre Wellenreiter und ich war sicher, dass da bei den niedrigen Temperaturen keiner mehr anzutreffen sein würde. Denkste:

Surfer auf der Eisbachwelle.
Noch ein Surfer. Denen war es nicht zu kalt…

Direkt neben der Eisbachwelle gibt es einen süßen kleinen Kiosk, der früher mal ein Toilettenhäuschen war: Fräulein Grüneis. Zum Glück haben wir ein kleines Plätzchen in der Sonne gefunden und konnten uns so ein bisschen aufwärmen.

Kaffee und Cola bei Fräulein Grüneis.
Bei Fräulein Grüneis gibt es auch Sitzplätze für den schlanken Po…

Auf dem Rückweg in die City hat uns angesichts fortgeschrittener Tageszeit der Mittagshunger eingeholt. Also haben wir uns kurz überlegt, ob wir es bis zum Abendessen aushalten würden oder um 15 Uhr noch eine Mahlzeit einschieben müssen. Außerdem war die Frage: Wenn ja… wo? Die Wahl fiel ganz touristisch auf den Ratskeller. Aber man muss sagen: Auch wenn das Massenabfertigung ist, so wird doch solides Essen zu fairen Preisen geliefert und das Kellergewölbe ist allema(h)l einen Blick wert:

Kellergewölbe im Ratskeller.

Danach ging es zurück zum Hotel, der Check-In war ja noch nicht gemacht. Und wir wollten uns vor der Abend-Runde auch nochmal ausruhen, schließlich ging es am Morgen sehr früh in Neustadt los. Auf dem Weg zurück kamen wir erneut an einem Laden vorbei, der uns schon auf dem morgendlichen Weg in die Stadt fasziniert hat: Gemäß der überwiegenden Nationalitäten im Viertel: Arabische Süßigkeiten:

Baklava und andere Süßigkeiten in geradezu unanständiger Menge und Vielfalt :-).

Das Abendessen war eine eher spontane Aktion. Wir wollten gerne im Rahmen der interessanten Foto-Locations den Bahnwärter Thiel anschauen. Leider war schon fast absehbar, dass es dort Sonntag Abend keine Veranstaltung geben würde. Dennoch hatte man dort „Die Lichter an“ und so sind ein paar stimmungsvolle Fotos entstanden. Die Tatsache, dass wir augenscheinlich alleine hier unterwegs und nur vereinzelt Leute in dunklen Ecken an zu treffen waren, verursachte Eva Unbehagen, weshalb wir uns zügig auf den Weg zum Restaurant gemacht haben.

Bahnwärter Thiel: Eine interessante und vielfältige Location.
Bahnwärter Thiel.
Nochmal Bahnwärter Thiel.

Zum Abendessen haben wir uns dann etwas in der Nähe des Bahnwärters ausgesucht, wir wollten nicht mehr durch die halbe Stadt wandern. Und auch nicht fahren. Daher haben wir uns für das sehr positiv bewertete Restaurant „Drei Mühlen“ entschieden und wurden nicht enttäuscht. Aufgrund der kurzfristigen Entscheidung hatten wir nicht reserviert und – das Glück ist mit den Reisenden – gerade als wir eintrafen wurde ein Tisch frei 🙂

Hier gibt es ein extrem nettes Team, große Portionen, günstige Preise und am Wichtigsten: Wirklich richtig leckeres Essen.

Eigentlich waren noch Drinks zum Absacker geplant, da es um die Ecke eine wirklich lustige Location gibt, aber der bevorstehende Fußmarsch durch die kälter werdende Nacht hat uns leicht demotiviert. Beim nächsten Aufenthalt in München steht die „Alte Utting“ sicher auf dem Plan. So hat es diesmal nur für ein Foto gereicht:

Die Alte Utting.

Montag

Den Montag haben wir zunächst mit einem wirklich leckeren Frühstück gestartet. Dafür sind wir noch einmal zurück zum Viktualienmarkt, ins Cafe Nymphenburg. Dort haben wir unter 2G-Bedingungen (ohne Maske) den Ausblick auf das Marktgeschehen und ein sehr leckeres Frühstück genossen.

Frühstück auf dem Viktualienmarkt.

Frisch gestärkt ging es dann in den zweiten Tag. Die Wettervorhersage zeigte uns zunächst noch bedecktes Wetter mit wenig Sonne. Also habe ich den Vorschlag gemacht, auf dem Weg zum Olympiagelände (das Athletendorf soll angeblich interessant sein, mittlerweile eher ein Studentenwohnheim) noch in der BMW-Welt vorbei zu schauen. Werksführungen waren leider kurzfristig keine mehr zu bekommen, aber man kann ja auch so ins Museum und die Ausstellung rein.

Nachdem wir mit Erschrecken festgestellt haben, dass ein BMW M5 knapp unter 200.000 Euro kosten soll, sind wir schnell in das 1.OG gegangen. Erstens kann man von dort aus sehen, wie die neuen Autos für die Abholung durch die neuen Besitzer vorbereitet und aufgestellt werden. Zweitens stehen dort die Motorräder. Und da ich ab und zu darüber nachdenke, mir eine GS zu kaufen, wollte ich die Chance für einen „Probesitz“ nutzen.

Mir kam die GS im Vorbeigehen immer sehr wuchtig und groß vor, wenn ich da aber so drauf sitze, scheint sie doch eher klein zu sein…

Eigentlich meine Traum-Maschine. Sieht irgendwie klein aus, unter mir…
Auch der Chopper ist nicht größer.

Direkt neben der BMW Welt liegt das Olympiagelände. Insbesondere das Athletendorf wollte ich mir ansehen. Dieses wir mittlerweile als Studentenwohnheim genutzt und viele der kleinen Häuser / Appartements wurden von den Bewohnern kreativ „umgestaltet“.

Manche der Graffitis zeigen aber auch, dass man sich in der Anlage nicht gut aufgehoben oder gar „abgeschoben“ fühlt. Einige Wände zeigen, dass es auch Community-Versuche mit gemeinsamen Aktionen gab, wahrscheinlich mit dem Ziel, ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu erzeugen.

Das Athletendorf, heute Studentenwohnheim. Die Appartements sind schon ziemlich klein und viele an der Zahl.
Individuell gestaltet und bemalt.

Schon bald schaute (in zunehmendem Maße und in Übereinstimmung mit der Wetter-App) die Sonne zwischen den Wolken hindurch. Da lohnte es sich auch, weiter durch den Olympiapark zu gehen und einen Blick auf das Stadion zu werfen.

Blick vom Park auf das Olympiagelände. Die Sonne kommt.
Das Stadion. Eva war hier vor zwei Jahren auf einem Konzert.
Das Making-Of.

Eigentlich wollten wir einen am West-Ende des Geländes liegenden, stillgelegten S-Bahnhof besuchen, sozusagen einen Lost-Place. Allerdings haben wir vor Ort gesehen, dass er auch von Obdachlosen bewohnt wird und wollten sie weder stören, noch uns mit ihnen anlegen. Daher habe ich stattdessen einen Versuch gestartet, Eva auf den Lime zu schicken.

Ich habe schon in Amsterdam versucht, Eva mal auf einen e-Roller zu stellen. Aber auf den vollen Straßen war ihr das immer zu stressig. Auch in München stehen an jeder Ecke gefühlt 10 Roller von 5 verschiedenen Anbietern. Und auch in München war ihr immer zu viel los, um das mal ungezwungen aus zu probieren. Aber hier im Olympiapark hat es endlich geklappt. Weit und breit war niemand und die Lime-App (einer der unzähligen Anbieter) war schon installiert (ich bin in Christchurch mit David kurz mal Lime-Roller gefahren). Also ist Eva eine Runde durch den Park gefahren. Ich war zu sehr damit beschäftigt, mir Sorgen um sie zu machen, als dass ich ans Fotografieren dachte. Aber es ist alles gut gegangen.

Und nach der Spritztour kam der Herbst dann richtig zur Geltung:

Der Herbst setzt sich langsam durch.

Frische Luft macht hungrig und so stellte sich erneut die Frage: Was essen? Und wo? Angesichts eines sonnigen Nachmittags war mein erste Idee: Lass uns Richtung Isar fahren. Da bekommen wir noch mehr Sonne ab als zwischen den Häusern der Innenstadt. Wir kamen auch direkt nach der U-Bahn-Station an einem vielversprechenden (aber überfüllten) Café vorbei.

Bei der anschließenden Recherche nach Alternativen haben wir festgestellt, dass der Kulturstrand auf der Museumsinsel verlängert wurde. Bei näherem Hinsehen haben wir aber festgestellt, dass er an diesem Tag geschlossen war. Schade, das sah vielversprechend aus:

Kulturstrand an der Isar, in der Nähe des Deutschen Museums

Wir haben es dann zu einer Alternative in der Nähe geschafft: Cornelius Tagesbar. Dort haben wir uns unter Anderem mit der Frage beschäftigt, ob wir noch an diesem Nachmittag in einen Schallplattenladen gehen sollten, oder doch erst am Dienstag. Die Entscheidung viel zugunsten von TK Maxx 😉 .

Zum Abschluss des Tages gab es „Bekanntes“ aus der „Hans im Glück“ Reihe.

Dienstag

Der Dienstag begrüße uns mit instabilem Wetter und punktuellen Regenschauern, sodass wir nicht nur wenig Motivation für größere Ausflüge verspürten sondern auch die Kamera überwiegend beurlaubt wurde.

Frühstück gab es im charmanten „Wiener“ Cafe am Beethovenplatz, ganz in der Nähe unseres Hotels. Obwohl ich anfangs angesichts großen Hungers und staubtrockenen Müslis etwas gereizt war, habe ich das leckere Frühstück nach Lieferung eines Kännchens Milch dann doch sehr genossen.

Das Wetter gab sich immer noch wechselhaft, also sind wir im Anschluss zurück zu TK Maxx, den wir ja am Vorabend schon besucht hatten und der einen schönen Hoodie da hatte, zu dessen Erwerb Eva sich am Vortag noch nicht durchringen konnte. Am Ende war das aber nur eine Formsache 😉 .

Danach haben wir unser Glück noch einmal im englischen Garten versucht, von dem wir bisher ja nur die Eisbachwelle kannten. Und Fräulein Grüneis. Diesmal sind wir ein bisschen weiter nördlich aus der U-Bahn gestiegen (Giselastraße) und auf Höhe des Chinesischen Turms in den Park gegangen. Leider wollte der Nieselregen nicht dauerhaft verschwinden, sodass wir beschlossen haben – nach einer kurzen Pause unter dem Turm – zum Schallplattenladen zu laufen.

Ich habe in den letzten Monaten mehrfach Ärger mit 2nd-Hand-Schallplatten gehabt. Das betraf sowohl Platten aus dem Internet (Discogs.com) als auch solche aus Platten-Läden. Teilweise war ich selber schuld (nicht vor Ort rein gehört, vom Verkäufer bequatschen lassen), teilweise haben Verkäufer die Qualität der Platten einfach übertrieben gut angegeben. Am Ende stand ich immer da mit einer defekten Platte, die ich entweder zurück schicken musste oder „schreddern“ konnte.

Nicht so bei Dock’s LP&CD Börse. Der Laden ist richtig gut sortiert und hatte einige Platten da, die ich in der Vergangenheit erfolglos gesucht hatte. So habe ich schnell die Zeit aus den Augen verloren und Eva war sehr geduldig mit mir 🙂 . Erfreulicherweise wurden offensichtlich alle Platten vorab geprüft und solche mit zweifelhafter Vergangenheit bzw. schlechter Pflege durch Vorbesitzer sind außen mit dem Vermerk „Zustand!“ markiert, sodass man gleich weiß, was einen erwartet. Das mag ich sehr. Nachdem ich alle ausgesuchten Exemplare auch noch auf dem vorhandenen Plattenspieler antesten durfte, habe ich am Ende 5 Platten mitgenommen.

Platten-Wühlen.
Die Ausbeute!

Zum Abschluss unseres Kurztrips haben wir uns noch einmal für die Heimfahrt gestärkt. Dafür sind wir zurück zum Anfang der Reise: Dem Viktualienmarkt. Dort steht die Grannenhalle, die unter Anderem ein Italienisches Restaurant beherbergt. Das Eataly. Das Personal kam zwar leicht arrogant rüber, das Essen war aber wirklich lecker.

So ging es frisch gestärkt zum Hotel (Koffer holen) und von dort zum Bahnhof. Schade,d ass der Urlaub schon wieder zu Ende war, es waren drei wirklich schöne Tage in München.

Wobei… Moment. So reibungslos die Bahn uns am Sonntag nach München gebracht hat, so spannend hat sie es am Ende noch gemacht. Denn während unser ICE pünktlich in Mannheim ankam, war der Anschluss-Zug nach Neustadt zunehmend verspätet. So hatten wir die Wahl zwischen einem schon 18 Minuten verspäteten EC, der zwar insgesamt nur 19 Minuten nach Neustadt brauchen würde, WENN ER DENN DEMNÄCHST FAHREN WÜRDE, und der S-Bahn, die zwar 35 Minuten brauchte, aber halbwegs pünktlich los fuhr.

Ich habe für die S-Bahn votiert und am Ende muss uns der EC doch noch irgendwo zwischen Haßloch und Neustadt überholt haben 😉 Egal. Wir waren gegen 21:40 Uhr zu hause und hatten einen großartigen Kurzurlaub.

Bloke.

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