Endlich da!

Blick vom Mount Eden

Eins vorweg:

Ich muss ein bisschen Erwartungsmanagement betreiben. In Zukunft werde ich nicht immer so oft und viel schreiben können. Heute gibt es nochmal ein Update, weil mir erstens zu gestern noch was eingefallen ist und es zweitens regnet.

Nachtrag, die Lufthansa – tststs

In meiner Buchungsbestätigung stand unter der Singapore Airlines Flugnummer ein Gewichtslimit von 35 Kilo für das aufgegebene Gepäck. Ich hatte zuhause gewogen und war mit 25 Kilo eigentlich ganz stolz.

Mit einem Grinsen stelle ich also meinen Koffer am Schalter auf die Waage und die Dame hinterm Tresen flüstert mit Engelszungen: Da sind wir wohl ein bisschen zu schwer, ich muss ihnen Übermenge berechnen. Überrascht hole ich die Buchungsbestätigung raus und zeige ihr das ausgewiesene Limit von 35 Kilo. Ihre Reaktion: Och, aja, wenn man über andere Airlines bucht haben die manchmal andere Grenzen.

Das wir das jetzt mal klar bekommen: Der Flug war sowieso operated by Lufthansa. Aber wer das Ticket über Lufthansa bucht, darf nur 20 Kilo mitnehmen. Wer über Singapore Airlines bucht, darf im gleichen Flieger 35 Kilo mitnehmen. Wenn also zwei Fluggäste mit exakt gleichen Gewichtsverhältnissen nebeneinandersitzen, hat der eine Zuschlag bezahlt, der andere nicht. Halsabschneider, alle miteinander!

Anreise, zweite Hälfte

Oh wie sehr ich das mag. Ich habe auf dem Flug nach Singapur versucht heraus zu bekommen, wie es mit dem Umsteigen klappen wird. Von der Flugbegleiterin im hinteren Flugzeugbereich habe ich erfahren, dass 90 Minuten viel zu knapp wären, und das nicht zu machen sei. Na da hab ich mich aber gefreut. Mit einem Hauch aktivem Anstehen bin ich relativ früh von Bord. Die Chef-Stewardess habe ich ebenfalls nochmal gefragt, ob sie mir sagen kann, wie das läuft. Sie meinte dann, die Zeit wäre üppig, weil Air Newzealand als Star Alliance Partner im gleichen Terminal wäre.

Am Ende hatten beide Unrecht: Wir sind in Terminal 2 angekommen und der Weiterflug ging ab Terminal 3. Aber es gibt einen Transit Shuttle, sodass man nicht aus der Security raus muss . Sehr angenehm. Das hatte locker gereicht.

Ohne große Verschnaufpause – nach 11 Stunden im Flieger – gleich wieder auf einen 9einhalb Stunden Ritt, das hat mich aber ganz schön fertig gemacht. Irgendwann konnte ich weder sitzen noch schlafen. Aber dann, endlich, um 9:20 Uhr Ortszeit sind wir gelandet.

Initiales Setup

Bevor ich mit Sightseeing anfangen konnte, mussten erst noch ein paar Dinge erledigt werden:

  • Das Mietauto wollte abgeholt werden. Tip: Immer gründlich schauen. Ich habe eine Delle im oberen Türrahmen und extrem verschmutzte Polster hinten nachtragen lassen.
  • Ich brauchte wenigstens ein bisschen Geld – Zum Glück waren Bankautomaten nicht weit.
  • Und ich benötigte eine lokale SIM-Karte für kostengünstige Kommunikation für die nächsten 4 Wochen: Travel SIM, die Große statt für 99 $ derzeit für 59$!

Walkaround

Danach war ich bereit, mich ein wenig treiben zu lassen, zumal es eh angefangen hatte zu regnen. Ich hätte Auckland gerne mit blauem Himmel fotografiert, aber das wird die nächsten Tage wohl nix. Das soll mir recht sein, solange es bis zu den Hikes wieder sonnig ist.

Also bin ich zuerst an die Waterfront /North Wharf gegangen und habe einmal ausgiebig gegessen:  The Crab Shack, auch wenn das eine Kette ist. Es war lecker:

Seafood in Auckland
Seafood in Auckland… Local Cuisine?

Danach ging es einmal rüber in den Hafenbereich, vorbei am North Warf zum Silo Park.

Zwischenzeitlich hörte es auf zu regnen und ich überlegte mir, ob ich es heute noch auf den Mt. Eden schaffen würde. Eigentlich wollte ich dort Sonnenuntergangs-Fotos machen, bei dem Wetter hatte sich das aber sowieso erledigt. Da konnte ich auch gleich hin laufen.

Der Hike :-O

Ich dachte mir, mein Fuß müsse sich sowieso wieder ans Laufen gewöhnen, da könnte ich auch direkt von der Waterfront auf den Mt. Eden laufen. Geschmeidige 4,3 Kilometer einfach. Bergauf. Aber nicht, ohne mich vorab, sozusagen präventiv, mit einem leckeren Eis dafür zu belohnen. Ich kann euch sagen, das war eine sehr tropfige, klebrige und siffige Angelegenheit. Aber sehr lecker und ausgefallen: Giapo Icecream

Pärcheneis
Ein Pärchen-Eis. Jeder nimmt eine Hälfte vom Herzen mit 😉

Frisch gestärkt also auf zum Mt. Eden. Zum Glück bin ich noch ohne Regen bis oben auf den Gipfel des Hausberges gekommen und konnte ein paar Bilder in Richtung der Skyline schießen. Der Fuß hat überraschend gut mitgemacht, nur bei zwei wirklich steilen Stücken habe ich gemerkt, dass ich noch an die Belastungsgrenze bekomme.

Der Weg unmittelbar vom Gipfel hinunter in die Wohnviertel hat den Fuß ganz schön malträtiert. Wenn das so bleibt, muss ich Taranaki entweder rückwärts bergab laufen, oder ich rutsche auf dem Allerwertesten.

Rückweg…

Mit dem ersten Fuß, den ich in Richtung „bergab“ gesetzt habe, hat es heftig angefangen zu regnen, und nicht mehr aufgehört. Das war nicht lustig:

Leider hat Google Maps im Bereich des bewaldeten Mt. Eden öfter mal das GPS tracking verloren und wirklich wilde Fahrtrouten angezeigt. Aber ich halte insgesamt gute 13 Kilometer für realistisch.

Google verlliert die Beherrschung bei Track Auftzeichnen
Google track.

Am Ende des Tages bin ich also gut 13 Kilometer durch die Stadt gelaufen und habe jetzt Schulterprobleme (Rucksack), Muskelkater im Ar… und einen dicken Fuß. Zumindest letzteres hatte mir der Arzt ja prophezeiht. Passt also, zumal die Schmerzen im Fuß nicht schlimmer geworden sind.

Nach dem morgigen Tag in Auckland (Montag) steht für Dienstag der Ausflug an die Nordspitze an und danach – nach einem weiteren Auckland-Stopover – der Coromandel Coastal Walkway. Ich freu mich schon…

Bis bald,
Bloke

P.S.: Den Artikel habe ich mit teilweise zu fallenden Augen getippt. Ich hoffe, die Vertipper halten sich in Grenzen und alles macht soweit Sinn. Ansonsten hinterlasst mir gerne einen Kommentar.

P.P.S.: Woran erkennt man im neuseeländischen Straßenverkehr einen Auto fahrenden Touristen? An jeder Kreuzung wird beim Abbiegen heftig mit den Scheibenwischern gewunken ;-). Denn während bei manchen rechtes gelenkten Autos der Blinker wie bei uns LINKS ist, ist er hier RECHTS. Und umgekehrt. Bis ich mich daran gewöhnt habe, fliege ich wieder zurück.

 

3 Gedanken zu „Endlich da!“

  1. Hi Martin, Du Sicherheitsfreak!!! Hab mich wieder köstlich über Deine Zeilen amüsiert und bin froh, dass Du heil in NZ gelandet bist… und dass es dort genauso regnet wie hier… 😉 und ich bin mir sehr sicher, dass Du schon in dieser Woche nicht mehr mit dem Scheibenwischer blinken wirst… 😉
    Merry christmas!!!

  2. Hallo Martin,
    sehr schön, die Beiträge in deinem Blog – hier in Brüssel habe ich einmal richtig Zeit, alles zu lesen! Wie war das noch mit der Zeit und den Rentnern …..?
    Dir eine wundervolle Zeit in NZ, schöne Weihnachten und viele Grüße auch an David!
    Papa & Ute

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