Naja, fast. Angesichts der Tatsache, dass ich morgen um diese Zeit schon im Flieger sitze und über das Outback gleite, packt mich schon ein bisschen die Melancholie. Aber hey, dafür warten bestimmt ganz viele freundliche Briefe auf mich und die Arbeit ist sicher auch nicht von selbst verschwunden.
Gedanken zu Neuseeland
Der Flug von Christchurch nach Sydney dauerte ungefährt 3,5 Stunden. Obwohl es saumäßig früh war (wir mussten um 3:15 Uhr aufstehen) konnte ich nicht wirklich schlafen. Also habe ich noch ein bisschen an die zurückliegenden Wochen gedacht und die Erlebnisse. Es war so gesehen ein ziemlich kurzweiliger Urlaub mit vielen schönen Erlebnissen. Ein paar – teilweise nicht ganz ernst gemeinte – Gedanken noch zu Neuseeland:
- Vor 17 Jahren, als in Deutschland noch bunte Autos rumgefahren sind, fiel mir in Korea auf, dass es dort nur noch Autos in den Un-Farben Weiß, Schwarz, Grau und Silber gibt. Mitttlerweile ist diese Mutlosigkeit auch in Deutschland auf den Straßen angekommen. In Neuseeland gibt es hingegen noch jede Menge bunte Autos, und das finde ich sehr erfrischend im Stadtbild.
- Apropos Autos: Während die Abdeckung im Mobilfunknetz überraschend gut war (von Extremen wie dem Milford Sound und Mt. Aspiring mal abgesehen), ist die Abdeckung mit Radiosendern geradezu mittelalterlich. Die wichtigste Taste im Auto war bei längeren Etappen die „Seeek“-Taste am Radio. Die Halbwertszeit eines Radiosenders lag zu jeder beliebigen Tageszeit bei ungefähr 5 Minuten. Das ist extrem nervig. Lieber einen MP3-Player bzw. Handy mitbringen und/oder über das Internet streamen. Ehrlich!
- Apropos lange Autofahrten: In Neuseeland gibt es zwar Highways, das sind im Vergleich mit deutschen Straßen aber eher kleinere Landstraßen. Eine B9 ist deutlich besser ausgebaut. Insofern muss man im Schnitt mit ca. 80 km/h rechnen, manchmal weniger (in Bergregionen). Und: Normalerweise ist Überholen nicht möglich, außer in „Passing-Lanes“. Die kommen aber oft nur ca. alle 10 Kilometer. Und: Auch Neuseeländer haben ein Ego. Die können zwar ohne Passing-Lane gut und gerne mit nur 70 km/h vor Dir her eiern. Aber WENN die Passing-Lane kommt, dann versuchen sie mit allen Mitteln schneller zu sein, als Du.
- Notiz an mich: Viel zu viel Wäsche dabei. Die ganzen langen Klamotten hab ich alle nicht gebraucht. Ich wäre sicher auch mit 60% des Gepäcks ausgekommen, hätte dann halt einmal mehr gewaschen. Nächstes Mal vorher diesen Blog lesen, zur Erinnerung!
Nachdem ich jetzt den zweiten langen Urlaub in Neuseeland verbracht und fast alles für mich Wichtige gesehen habe, hab ich mich gefragt: Wenn ich noch mal irgendwann einfach so hier her komme, wo würde ich die Zeit verbringen wollen… Meine Liste der besten Städte:
- Wellington
- Nelson
- Auckland
Wobei ich glaube, ich hätte keine Nummerierung angeben sollen, das suggeriert ein „Ranking“. Aber jede Stadt hat so ihre eigenen kleinen Besonderheiten.
Auckland ist zum Beispiel eine ziemlich große Stadt mit Metropolen-Flair.
Wellington ist eher die junge, offene, Studentenstadt. Mit großer Kreativszene
Und Nelson ist zwar ein bisschen verschlafen und von mir amtlich bestätigt „am Arsch der Welt“, aber auch ein bisschen europäisch und landschaftlich extrem schön.
Ich glaube ich könnte mich nicht entscheiden. Aber soviel weiß ich: Ich will wieder hier her … 🙁
Traurige Grüße,
Bloke