Hamburg Round-up

Hello again!

Nachdem ich Euch hier vom Sonntag in Hamburg erzählt habe, gebe ich Euch jetzt die Zusammenfassung (das Round-up) der beiden letzten Tage.

Ohne was im Bauch, bin ich am Tag ein Lauch…

Dementsprechend haben wir die beiden Tage mit einem gemütlichen und ausgiebigen Frühstück gestartet. Montags in einem selbstentdeckten Cafe (Gretchens Villa), am Dienstag in einem von Kollegen empfohlenen

Gretchens Villa ist tatsächlich genau so bonbonfarben, wie es auf der Homepage aussieht. Durch und durch stylisch, gleichzeitig aber auch sehr, sehr lecker. Eine echte Empfehlung. Das Marshall Street Cafe war auch empfehlenswert, obwohl ich zu Beginn ein wenig irritiert war. Warum?

Erstens stand draußen auf der Straße ein Schild mit der Bitte, doch hier zu warten. Man würde kommen und sich um uns kümmern. Und so standen wir da eine Weile. Drinnen huschte auch fleißig Personal durch den Gastraum, aber es kam niemand raus um zu fragen, was man denn wolle (wir hätten ja möglicherweise auch ein To-Go bestellen wollen?). Irgendwann wurde es uns zu kalt vor der Tür und wir sind rein marschiert. Ja, unser Tisch würde gleich frei, wir sollen doch noch kurz draußen warten. Ganz ehrlich, das kann man doch auch ein bisschen kundenfreundlicher organisieren?

Zweitens waren zum Zeitpunkt unserer Ankunft ausschließlich Frauen im Cafe. Da kam ich mir als Mann ein wenig komisch vor. Wo war ich da nur rein geraten? Aber letztlich war das Frühstück sehr lecker und wir sind frisch gestärkt in den Tag gestartet. Wo wir schon mal in der Nähe waren, ging es direkt zum Chile-Haus um die Ecke.

Ein Klassiker: Das Chile-Haus im Kontorhausviertel.
Seine Form ist einem Schiff nachempfunden, das offenbart sich aber nicht aus jeder Perspektive.
So extrem hatte ich das noch nicht geknipst…

Direkt gegenüber des Chile-Hauses gibt es ein Schokolade-Museum. Die Ausstellung haben wir uns geschenkt und uns stattdessen auf den Museums-Shop konzentriert. Ich habe im Leben noch nie von Schoko-Mais-Flips gehört, aber leck mich am Ärmel, die gibt es wirklich

Tagsüber einmal durch die Straßen, einmal über Wasser

Das Frühstück am Montag in der Villa war im Stadtteil „Sternschanze“ und so sind wir im Anschluss einmal quer durch diesen Teil Hamburgs gelaufen.Es gibt da zwar eine Menge an hippen Läden, für einige waren wir aber noch zu früh unterwegs. Einige der Plattenläden, in die ich gegebenenfalls rein geschaut hätte, öffnen zum Beispiel erst um 11 oder 12 Uhr. Aber wir haben einen Eindruck davon bekommen, wie entspannt die Bewohner dieses Viertels offensichtlich sind:

Äh… auch Zerbrechliches?

Im Reiseführer wurde das ehemalige Theater / Kino „Rote Flora“ erwähnt, das war mir aber bei näherem Betrachten zu linksalternativ als das ich da hätte rein gehen wollen. Weiter südlich schließt sich die ehemalige Rindermarkthalle an, die jetzt eine Reihe von Supermärkten, Imbissbuden und Blumenläden beherbergt.

Von dort aus war es nicht mehr allzu weit bis nach St. Pauli und so sind wir einfach weiter gelaufen, über die „Große Freiheit“ bis auf die Reeperbahn. Bei Tageslicht sieht das immer ein bisschen siffig aus. Immerhin kamen wir so an zwei bedeutenden musikalischen Einrichtungen vorbei, dem ehemaligen Kaiserkeller und dem Star Club – In beiden haben die Beatles Anfang der 60er Jahre gespielt. Empfehlenswert in diesem Zusammenhang ist der Film „Backbeat“.

Einen Großteil des Montags nahm die Zweistündige Hafenrundfahrt ein, inklusive Speicherstadt und Hafen-City. Die Empfehlung ist, hier ganz genau auf die Anbieter und die verwendeten Boote zu achten sowie den Wasserstand im Auge zu haben. Bei zu niedrigem oder zu hohem Wasserstand können die Boote nicht in die Speicherstadt fahren und schippern stattdessen einfach ein bisschen weiter Elbaufwärts. Das ist im Zweifel aber nicht ganz so interessant, wie die Tour durch die engen Kanäle.

Unser Highlight war ganz klar die Tatsache, dass das größte Containerschiff der Welt, die „Ever Aim“ gerade entladen wurde. Auf den Fotos kommt das nicht so raus, aber der Kahn ist unfassbar groß: 400 Meter lang und 61 Meter breit. Voll beladen reisen da 24.000 Container über das Meer. Samsung baut Handies? Am Arsch.

Die Ever-Aim im Hafen.

Dienstags ruft der Job dazwischen

Und am Dienstag? Da ging es nach dem Frühstück im Marshall, dem Besuch beim Chile-Haus und dem Kaufrausch im Schokolademuseum erst mal zurück zum Hotel, denn leider musste ich mich für eine halbe Stunde in eine Telefonkonferenz einwählen, die ich ums Verrecken nicht aus der Urlaubszeit raus verlegen konnte. Danach war der Tag leider ein bisschen zweigeteilt, sodass wir einen Moment überlegt haben, was wir denn noch sinnvoll tun könnten…

Fischbrötchen

Im Rahmen der montäglichen Hafenrundfahrt haben wir neben allerlei Hintergrundwissen zu den VIP-Battles um die schönsten Penthäuser der Hafen-City auch praktisch relevante Tipps bekommen. So zum Beispiel die Empfehlung für das beste Fischbrötchen in Hamburg. Das gibt es nämlich überraschenderweise nicht am Südende des alten Elbtunnels, sondern an der Brücke 10 der Landungsbrücken. An diese Empfehlung haben wir uns Dienstag Nachmittag erinnert und beschlossen, dort mal rein zu schauen. Und Tatsache: Nicht nur das Fischbrötchen von Eva war lecker, sondern auch das Krabbenbrötchen für das ich mich entschieden hatte. Das war zwar mit 11 Euro preislich ambitioniert, hat mir aber dennoch so gut geschmeckt, dass es am Ende zwei Krabbenbrötchen geworden sind.

So lecker… Nimm 2!

Hamburger Dom

Nachdem uns sowohl am Samstag bei unserem ersten Rundgang als auch am Montag beim Weg durch das Schanzenviertel dieses unfassbar große Riesenrad aufgefallen war, haben wir mal nachgeschaut, was es damit auf sich haben könnte: Es gehört zu und steht auf dem Hamburger Dom. Das ist im Grunde ein Oktoberfest / Wurstmarkt / Rummel mit dem kleinen Unterschied, dass er DREIMAL im Jahr stattfindet und JEWEILS einen ganzen Monat dauert. Also genau genommen stehen die Fahrgeschäfte in Summe ein viertel Jahr dort. Und ich finde, das merkt man. Ich habe noch nie zuvor derart große und aufwändige MOBILE Fahrgeschäfte gesehen. Inklusive Indoor-Achterbahn und VR-Rides…

Der Dom hat sogar sein eigenes, fest installiertes Eingangstor.
Inklusive VR-Ride mit haushoher Werbefigur.

Wir sind dann eine VR-Bahn mit Headset gefahren, nachdem in großen Lettern dran stand, dass sie weder gruselig noch besonders rasant sei. Leider hatte Evas Headset scheinbar einen Defekt und hat alles um 90 Grad gedreht angezeigt. Wenn sie also geradeaus geschaut hat kam das Bild im Headset von links. Damit haben der optische Eindruck und die physische Bewegung nicht zueinander gepasst und ihr ist doch schlecht geworden. Das kann ich gut verstehen und es hat mich geärgert, weil ich gehofft hatte, dass es ihr auch ein wenig Spaß machen könnte… Aber war nicht wegen gabs nicht.

Am Rande des Doms fiel uns eine subjektiv unattraktive Bauruine auf und wir wussten lange nicht, ob Hamburg da an einem Äquivalent zum Neustadter Hertie bastelt:

Hamburger Bauruine?

Ein bisschen Recherche hat ergeben, dass es sich hier um einen alten Flak-Turm und Bunker handelt. Dieser soll jetzt um eine begrünte Dachterrasse und ein Luxushotel erweitert werden, daher die Baugerüste auf dem Dach.

Zum Abend nochmal Essen gehen und die Stadt im Dunkeln sehen

Wenn ihr bis hier her durchgehalten habt, dann alle Achtung. Ich will euch auch nicht unnötig länger von produktiver Arbeit abhalten und gebe euch jetzt eine kurze und knackige Zusammenfassung der jeweiligen Abend-Locations:

Das Max & Consorten läuft bei mir unter „Studentenkneipe“, auch wenn ihm das nicht ganz gerecht wird. Es ist völlig unaufgeregt, fast familiär, hat richtig günstige Preise und unfassbar leckeres Essen. Besonders das Rumpsteak für 16,50€ ist der Knaller.

Dienstags wären wir fast noch einmal zu Max gegangen, wenn wir nicht in Lauf-Distanz zum Hotel noch eine andere Option entdeckt hätten: In der Brooklyn Burger Bar ist der Name Programm und es gibt jede Menge leckerer Burger. Sogar als „skinny“-Version mit ohne Brötchen. Die haben wir gewählt, weil wir einen kompletten Burger wohl nicht geschafft hätten. Dazu haben wir noch eine Portion Süßkartoffelpommes zwischen uns aufgeteilt und waren dann zum Platzen voll. Das Motto der Bar erinnert an einen Song der Beastie Boys: No Sleep till Brooklyn… und tatsächlich lief auch mal ein Beastie Boys Song am Abend.

Hammersmith oder Brooklyn?

Im Nachbarraum habe ich noch einen wie ich finde unglaublich coolen Spruch entdeckt 🙂

Wenn das mal nicht von einem Filoso-Fisch ist?

Auf den abendlichen Spaziergängen zurück zum Hotel ergab sich immer mal wieder ein netter Anblick. So viel Speicherplatz hatte ich gar nicht dabei 😉

Blaue Stunde in Hamburg.

Und das war’s gewesen. Ein schöner und – wie immer – viel zu kurzer Urlaub ging zu Ende.  Mittwochs ging es eigentlich nur noch zurück nach Hause. Diesmal ohne Schneeverwehungen und zugehörige Verspätungen – ganz ungewohnt eigentlich.

Grüße,
Bloke