… nein, nicht „Meins“. Ich erkläre euch gleich, worum es dabei in Verbindung mit einem Backup geht. Aber zuerst: Wieso schreibe ich heute schon wieder über ein IT-Thema, das – natürlich – so rein gar nichts mit dem Reisen an und für sich zu tun hat?
Weil man letzte Woche mit Fug und Recht behaupten konnte: The roof, the roof, the roof is on fire! Und dieses Mal war es in ganz vielen Zeitungen, Newslettern und auf Websites zu lesen:
- Im Spiegel
- Auf Heise
- Bei der Zeit
- Und bei vielen anderen mehr.
Eines der vier Straßburger Rechenzentren eines der größten Cloud-Anbieter Europas ist in Flammen auf gegangen und hat damit eine Unzahl von Webseiten offline genommen. Aus den Artikeln kann man entnehmen, wie groß die Auswirkungen waren:
„Das betraf bis zu 16.000 Kunden, teilte das Unternehmen selber mit. Laut Medienberichten gingen 3,6 Millionen Webseiten zumindest kurzzeitig offline. Zahlreiche Kunden verloren alle Daten. Denn Backups gab es bei OVH nur gegen Extragebühr – die viele im Glauben an die Sicherheit der Cloud einsparten. „(Der Standard)
Und da ist es wieder, mein Lieblingsthema: Die Leute vergessen immer eine Sache: Die Cloud hat eine Postleitzahl. Damit will ich sagen: Auch die Cloud ist letzten Endes nur ein Rechenzentrum irgendwo auf der Welt, in dem Rechner stehen. Und die Annahme, die Daten seien dort automatisch vor Verlust geschützt, ist eine kapitale Fehleinschätzung.
Oder wie in einem der Artikel zu lesen:
„Daten in einer Cloud zu speichern, gilt als sicher. Der Marketingbegriff für flexibel mietbare Servernetze suggeriert, in der Wolke könne nichts verloren gehen. Doch ist Cloud nur ein anderer Ausdruck dafür, dass die eigenen Daten auf den Rechnern anderer Leute gespeichert sind – und natürlich können auch diese Rechner kaputtgehen.“ (Die Zeit – siehe Link oben)
Der Server-Anbieter hat in der Folge seine Kunden informiert und ihnen empfohlen „den ‚Disaster Recovery Plan‘ zu aktivieren.“ (Heise-Artikel)
Man könnte noch verstehen, wenn private Anwender sich darunter nichts vorstellen können. Doch wenn man sich mal anschaut, wer davon alles betroffen war…
„Zu den prominenteren Opfern gehörten das Centre Pompidou, der französische Bitcoinanbieter Coinhouse, die offizielle Webseite der französischen Regierung, data.gouv.fr oder die britische Computerspielfirma Facepunch mit dem Survival-Spiel Rust. Letztere meldete ebenso den Totalverlust ihrer Daten wie die französische Großkanzlei Leroi & Associés.“ (Der Standard, siehe Link oben)
Da kann ich nur sagen: Kein Backup, kein Mitleid.
Und damit komme ich zu dem halben „eBay-Werbespruch“ vom Beginn des Artikels. Der umschreibt nämlich die zentrale goldene Regel für Backups:
- 3 Kopien einer Datei auf mindestens
- 2 verschiedenen Datenträgern / Technologien, davon
- 1 Kopie außer Haus
Das bedeutet, dass ich meine Daten, die ich in der Cloud speichere, entweder auch auf einen Datenträger zuhause sichern muss, oder zumindest die Dienstleistung des Anbieters buchen muss, meine Daten IN EINEM ANDEREN RECHENZENTRUM zu sichern. Von dort kann man diese dann relativ einfach wieder auf einen neuen Rechner zurück laden.
Falls ihr mehr darüber wissen wollt, sprecht mich einfach an. Und wer weiß, im Herbst biete ich vielleicht einen entsprechenden Kurs bei der VHS Neustadt an. Ein erster Austausch darüber hat schon stattgefunden.
Grüße,
Bloke