Hallo zusammen,
heute ging es also gemütlich in die Stadt. Zum Glück hat sich das Wetter seit gestern stabilisiert. Kein Regen mehr, die Straßen trocknen ab und stellenweise hat die Sonne durch die Wolken gezwinkert.
Das Programm war eigentlich recht entspannt:
- Mit der U-Bahn zum Piccadilly Circus
- Von dort über den Leicester Square nach Covent Garden
- Dann durch Soho zum Kaufhaus Liberty
- Abends zum Sumerset House zur Eislaufbahn
Erst mal stressfrei in den Tag
Doch bevor die große Lauferei des Tages starten konnte, musste ein Frühstück her. Aufgrund der unverschämt hohen Preise für Frühstück im Hotel (wie so oft), sollte ein nahegelegener „Pret a manger“ her halten. Bei früheren Aufenthalten hatte sich dieser stets mit frischen Obstbechern und leckeren Backwaren bewährt. Doch diesmal war außer einem Bircher Müsli leider nicht viel geboten. Nicht sicher, ob das den Feiertagen geschuldet war, oder einem allgemeinen Qualitätsverlust dieses Shops. Für heute war das aber OK. Für morgen muss ich mir ggf. noch was einfallen lassen.
Im Anschluss ging es mit der U-Bahn zum Picadilly Circus. Der Fußweg von dort über den Leicester Sqaure nach Covent Garden (mit Abstechern nach China Town) war immer eine meiner liebsten Strecken, um hochdosiert London zu inhalieren. Insbesondere auf dem Abschnitt vom Piccadilly Circus bis zum Leicester Sqaure sind aber in den letzten Jahren immer mehr alteingesessene Läden durch Souvenir Höllen ersetzt worden. Das fand ich diesmal nicht ganz so spannend. Spätestens auf der zweiten Hälfte – durch Covent Garden – wird es aber wieder etwas angenehmer. Aber immer noch sehr touristisch…. Überraschung 😉
Dass die Briten gerne und ausgiebig in Schlangen stehen, wusste ich schon vorher, aber diesmal hatte ich das Gefühl, als stünden sie wirklich ÜBERALL. Sogar vor einem normalen GAP Store gab es einen Security Mann, der eine lange Schlange „Kaufwütiger“ domptierte. Vielleicht liegt es in diesem konkreten Fall aber daran, dass die Londoner schon von Kindesbeinen an den Slogen „Mind the GAP“ in der U-Bahn hören?
Nach einer kurzen Verschnaufpause im hiesigen Apple Store (ich brauch ja noch ein iPad für den Segelurlaub) ging es nach Soho.
Soho at its best
Soho ist ein wirklich entspannter und vielfältiger Stadtteil, finde ich. Angefangen von zwielichtigen Nightlife-Spelunken mit „Beautiful Girls upstairs…“, über hippe In-Cafes, Musik-Labels und Schallplattenläden bis hin zu Luxus-Flagship Stores. Alles da und schön nach Straßen sortiert 😉
So begab es sich also zur Mittagszeit, dass ich mich auf die Suche nach einem Mittags-Snack machte. Eine Empfehlung dazu war The Breakfast Club. Mit Schrecken musste ich feststellen, dass dort an ein zügiges Reinkommen nicht zu denken war. Die Hungrigen schlängelten sich um den halben Block. Der Tipp war wohl nicht so geheim, wie ich zuerst dachte. Auf der Suche nach Alternativen sah ich überall Menschen vor Restaurants und Cafes stehen. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich denke, ich mache hier ein weiteres Restaurant auf. Eine Goldgrube bei diesem Bedarf.
Kurz darauf entdeckte ich zufällig einen Burger-Laden: Byron. Dort war Platz und es sah lecker aus.
Ich wurde nicht enttäuscht. Während ich so auf meinen Burger wartete entdeckte ich das hier:
Wenn man also die App installierte konnte man Musik von seinem Smartphone direkt auf die Anlage des Restaurants senden und alle Gäste damit beschallen. Ich habe das nicht ausprobiert, frage mich aber: Wie läuft das, wenn drei / vier Leute gleichzeitig ganz verschiedene Musik hören wollen? Und kann die Mehrheit auch einen Song abbrechen? Ich denke ich gehe nochmal hin und requeste „Anarchy for the UK“ von Megadeth. Das wird sicher interessant 😉
Im Zuge der Mittagspause wurde mir dann auch klar, dass die meisten Leute vor den Cafes gar nicht Schlange-stehen. Die schnorren das kostenlose WLAN. Smombies!
Vielleicht wäre ich ja doch in den einen oder anderen Schuppen rein gekommen, wenn mir früher klar gewesen wäre, dass die alle gar nicht anstehen…
Zum Abschluss des Kapitels „Soho“ ging es noch zum Kaufhaus Liberty. Eigentlich nix Besonderes. Ein Kaufhaus mit teuren Markenklamotten halt. Aber als Gebäude wunderschön. Da gehe ich immer wieder gerne mal durch.
Alte Tradition… Victoria & Albert Museum
Auf dem Rückweg zum Hotel gab es noch einen Zwischenstopp in South Kensington. Die dortigen Museen bieten verschiedene Attraktionen. Unter Anderem hat das National History Museum in den Wintermonaten eine Eislaufbahn. Entgegen meiner Erwartung wird das Eis hier offensichtlich hin und wieder aufgefrischt. Sonst kenne ich das nur als stumpf gefahrene und mit Eispulver überhäufte Eisfläche mit schlechtem Rutsch-Koeffizienten.
Aber deshalb war ich auch gar nicht hier. Gleich nebenan gibt es das Victoria & Albert Museum, in dessen Cafe leckeres Essen serviert wird – insbesondere die Scones. Außerdem versprüht das Cafe in dem alten Gemäuer einen ganz besonderen Charme.
Einen kleinen Wermutstropfen hatte der Besuch aber: Die in der Vergangenheit genutzten Tassen und Kännchen aus Porzellan wurden zwischenzeitlich durch schnöde Pappbecher und Plastikdeckel ersetzt. Meiner Meinung nach nicht optimal, auch wenn dann auf der Serviette steht, dass sie zu 100% aus Recyclingmaterial besteht.
Downtown Nighttime
Zu später Stunde ging es zwecks Bewunderung der nächtlichen Lichtermeere nochmal in die Stadt. zuerst zum Somerset House, wo eine weitere Schlittschuhbahn auf ihre Begutachtung wartete. Im Vergleich zum National History Museum fand ich diejenige des Somerset House deutlich charmanter. Der Innenhof des alten Gemäuers, die Dekoration und die Bahn an sich versprühen weihnachtliche Stimmung. Kurzentschlossen machte ich mich auf den Weg, um Schlittschuhe aus zu leihen. Doch leider … sold out. Auf meine Frage, ob es denn noch Karten für morgen gäbe, oder Übermorgen… Immer wieder die gleiche Antwort: Sold out. Aber ich könne gerne jeweils morgens um 9 Uhr vor Ort mein Glück versuchen. Da es lediglich Tagestickets gäbe, kämen vielleicht ein paar Rückläufer rein…
So dringend hatte ich es dann doch nicht nötig 😉
Der Weg von der U-Bahn zum Somerset house hat mir eines gezeigt: Es fehlt noch ein Punkt im Zeitplan. Denn vom Ausgang der U-Bahn-Station hat man einen recht guten Blick auf die Themse und das Südufer. Und in der Ferne schimmert St. Pauls.
Da MUSS ich nochmal mit der Kamera und dem Stativ her, ein schönes Panorama „schießen“. Hier mal ein erster Probe-Schuss vom Handy…
Nur mit dem Handy bewaffnet habe ich mich trotzdem noch einmal in Richtung Piccadilly Circus auf gemacht und unterwegs ein paar Fotos der nächtlichen Straßenbilder mitgenommen. Eine kleine Auswahl davon findet ihr in der Galerie weiter unten.
Next Level
Und jetzt? Als nächstes steht – nach einem hoffentlich wieder entspannten und leckeren Frühstück – der Besuch von Little Venice und Notting Hill auf dem Plan. Und am Abend sind zwei Shows im Hyde Park Winter Wonderland gebucht 🙂
Bis dann dann,
Bloke
Ein Gedanke zu „Shopping-Wahnsinn in London… Mind the GAP?“
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