Dritter Teil des lange überfälligen Urlaubsberichts von den Azoren. Und nachdem wir uns auf Insel 1-3 im Wesentlichen mit Blumen (Erde) und Wasser beschäftigt haben, geht es jetzt langsam aber Sicher in Richtung Feuer! Die beiden anderen Abschnitte findet ihr übrigens hier:
Luftig
Doch bevor es heiß und feurig wird, hier nochmal was Luftiges: Den Weg von Sao Jorge nach Terceira legten wir nämlich wieder mal im Flieger zurück (ja, einer der kleinen, zweimotorigen Inselhüpfer) und da wir die Insel nun verließen sah sie sich genötigt, sich von der besten Seite zu präsentieren. Was hätten wir nicht alles sehen können, wenn der Nebel nicht gewesen wäre:

Und auch auf Terceira begann alles in eitel Sonnenschein. Zunächst mal der Ausflug auf den „Hausberg“ der Stadt Angra do Heroísmo – Den Monte Brazil. Ein auf einer Halbinsel gelegenes Naherholungsgebiet… wenn man sowas auf einer solchen Urlaubsdestination überhaupt braucht.

Doch bei allem Sonnenschein, der hier das Hirn brutzelt… es war auch sehr windig. Und somit haben wir uns zeitig in niedere Gefilde verzogen. Allerdings nicht sofort… Denn:
Wir wollten eine der vielen Höhlen besuchen, in dem Fall die „Gruta do Natal“. Da wäre es angenehm und kühl. Aber wir waren deutlich zu früh da und mussten uns – wieder in der Sonne aber diesmal ohne Wind – die Füße vertreten. Was hab‘ ich gelitten…


Feurig
So schön die kleine Wanderung auch war, zum Glück näherten wir uns langsam aber sicher der Öffnungszeit der Höhle, also traten wir den Rückweg an. In großer Vorfreude konnten wir den Abstieg kaum erwarten. Denn ja, es war wie erwartet kühler dort. Aber auch deutlich enger. Das hatte uns keiner vorher gesagt… Daher: Kopfschmuck war angesagt!

Auch wenn es an dieser Stelle noch sehr geräumig aussieht, ich habe mehr als einen leichten Klaps auf den Schädel mitbekommen:

Es hat schon etwas beklemmendes, über erkaltete Lava durch unterirdische Höhlen zu laufen, teilweise war selbst mir die Platzangst nicht fern. Aber es ist zum Glück niemand stecken geblieben und der Helm hat alle Schläge ausgehalten. Wenn ich mir was wünschen darf: Gerne mehr Platz!
Gesagt -> Getan
Der nächste Stop hieß Algar do Carvão. Hier ist vor vielen Jahren einmal flüssige Lava ausgetreten und hat quasi einen ausgehöhlten Berg zurück gelassen. Und in DEN kann man jetzt bequem hinunter gehen. Wenn man gerne Treppenstufen steigt.


Auf den Fotos sind die wahren Ausmaße leider schwer zu erkennen, aber diese Höhle ist beeindruckend. Vor allem wenn man daran Denkt, wie sie damals entstanden ist.

Doch vielleicht wisst ihr es noch: Während ich es gerne kühl habe, mag Eva es gerne wärmer. Also haben wir den Aufstieg in Angriff genommen. Alleine das hat für eine gewisse „Grundwärme“ gesorgt. Keine 10 Minuten Autofahrt entfernt haben wir dann gesehen, wie nahe an der eigentlichen Erdwärme wir hier unterwegs waren. Denn hier gibt es auch noch aktive Geothermie:

Auf dem obigen Foto seht ihr keine bodennahen Wolken, sondern heißen Damf aus dem Erdinneren. Und es riecht stilecht sehr schwefelig. Auf einem kleinen Rundgang durch die Furnas do Enxofre kann man alle paar Meter heißes Brodeln aus dem Inneren der Erde hören und kleine Löcher mit Schwefelablagerungen rauchen heftig.
Aber – kleiner Spoiler: Das war nur ein kleiner Vorgeschmack auf die nächste Insel.
Rundherum
Den zweiten Tag auf Terceira haben wir für eine entspante Inselumrundung genutzt. Von dieser gibt es leider nicht viele Fotos. Interessant war auf jeden Fall das Naturbad Piscinas Naturais Biscoitos. Hier badet es sich zwischen mehreren Felsen in Naturbecken mit Brandung und wenn man es genau nimmt, dann kann man bis Grönland direkt nach Norden schwimmen. Wir waren nicht im Wasser, haben dort aber eine leckere Kleinigkeit genascht.



Fast schon auf der Zielgeraden zum Ausgangspunkt der Umrundung zurück, gab es eine letzte Attraktion der Insel zu begutachten: Den Miradouro Serra do Cume. Man befindet sich am Rand eines alten Vulkankraters, dem Größten weit und breit mit 15 Kilometern Durchmesser. Das Innere des Kraters ist mittlerweile kaum mehr als solches zu erkennen und landwirtschaftlich genutzt, aber vom Aussichtspunkt aus betrachtet trotzdem beeindruckend.

Zum Abschluss haben wir uns abends noch einmal auf den Weg in die Stadt gemacht. Neben einem leckeren Eis am Hafen gab es eine Art Volksfest mit Theateraufführung. Wobei… wir haben nix verstanden und fanden es eher schräg als Schön. Aber man hat sich mit den Kostümen eine Menge Arbeit gemacht.

So, der Flieger ruft, es geht zurück zum Ausgangspunkt der Reise. Zeit sich darüber klar zu werden, dass dahin zurück zu gehen, wo man angefangen hat, nicht das Gleiche ist, wie nie weggegangen zu sein 😉
Und wie versprochen, wir eskalieren das Vulkanische auf die nächste Stufe. Bleibt dran!
Viele Grüße,
Bloke