Hier geht es weiter mit dem zweiten Teil des Azoren-Urlaubs aus dem Jahr 2023. Teil Eins findet ihr bei Interesse HIER.
Nachdem wir ein paar Tage auf der wunderschönen Insel Flores verbracht haben, ging es mit dem Flugzeug weiter zur Seglerinsel Faial. Wieso ich die so nenne? Wegen des Seglerhafens in Horta. Aber dazu gleich mehr.
Im Wesentlichen gibt es auf Faial ungefähr eine Handvoll Sehenswürdigkeiten, zumindest wenn man als Erstbesucher in einer begrenzten Zeit das Wichtigste sehen möchte:
- Den Seglerhafen in Horta
- Das Seglercafe „Peter Cafe Sport„
- Whale-Watching
- Den Vulkankegel „Caldeira do Cabeço Gordo“
- Das Besucherzentrum des relativ jungen Vulkans „Capelinhos„
Klapperkiste
Bevor wir jedoch all die wirklich sehenswerten Attraktionen besuchen konnten, musste zunächst eine Schlacht gewonnen werden.
Die Autovermietung hat uns nämlich ein wirklich unfassbar miserabes Auto zugedacht. Mit quietschenden und schleifenden Bremsen, einem nicht funktionierenden scheibenwischer und jeder Menge Dellen und Rost. Mir ist klar, dass Wolters im Sinne des Gesamtpaketes sparen muss, aber DAS war eine Frechheit. Eine weitere Frechheit war, dass Wolters das UNS klären lassen wollte. Aber mir ein paar Telefonaten und gut Zureden haben wir es geschafft, einen verkehrstüchtigen Wagen zu bekommen. Bis zu dessen Bereitstellung haben wir die Zeit für einen Stadtrundgang genutzt. Immer wieder kommt einem da neben netten Parks auch die Nachbarinsel in den Blick:
Immerhin verging die Zeit so wie im Fluge. Und schon ging es los.
Der Gipfel
Die Azoren sind ja bekanntlich ein vulkanisches Gebiet und so hat praktisch jede Insel ihren eigenen Vulkankegel. Nicht alle sind so hoch und beeindruckend wie der „Pico“ auf der Nachbarinsel – die leider nicht im Programm enthalten war – aber sie sind dennoch sehenswert.
Auf Faial ist das der Caldeira do Cabeço Gordo. Man kann mit dem Auto bis oben an den Kraterrand fahren und dann einen Blick hinein werfen. Wer genug Zeit und gutes Wetter hat, der kann ihn auch auf dem Kraterrand zu Fuß umrunden. Wir hatten aber erstens wenig Zeit (weil wir auf das Ersatzauto warten mussten) und zweitens suboptimales Wetter. Also gab es für uns an dieser Stelle nur den Blick hinein – und ich stelle gerade fest, dass ich eigentlich KEIN Foto in den Krater hinein gemacht habe. Teilweise deshalb, weil der Wind Wolke um Wolke über den Kraterrand gedrückt hat:
Aber es gibt einen lustigen Wegweise am Kraterrand:
Und in einem lichten Moment sind wir ein paar Meter gelaufen…
Auf diesem Selfie von Eva ist der Krater im Hintergrund zu sehen. 2 Kilometer Durchmesser und 400 Meter tiefer als der Kraterrand:
Durch diesen dusteren Tunnel gelangt man vom Parkplatz zum Aussichtspunkt:
Und: Eva hat ein kleines Video vom Krater gemacht, man hört da auch sehr gut den Wind 🙂
Segler, Fische und ein Cafe
Die zweite Attraktion der Insel ist der Seglerhafen in Horta. Dort kommen zu den entsprechenden Jahreszeiten die Transatlantik-Segler an und warten auf den passenden Wind zur Weiterfahrt. In diesem Zusammenhang hat sich ein quasi inoffizieller Postschalter in einem Cafe etabliert. Dort hin kann man Briefe und Päckchen schicken, und quasi „an das Boot mit dem Namen xy“ adressieren.
Es sieht aber nicht nur von außen gemütlich aus, es ist auch drinnen nett:
Und wenn man tagsüber dort ist, dann sieht man auch den beeindruckenden Vulkangipfel auf der Insel gegenüber:
Wie man im Bild oben sehen kann, liegen auch in der Nebensaison ein paar Segelboote im Hafen. Was man nicht sehen kann: Es hat sich die Tradition entwickelt, dass die Crews vor der Weiterfahrt ein Bild auf der Kaimauer malen. Das soll Glück bringen. Und weil die Kaimauer irgendwann zu klein wurde, findet man überall im Hafen jede Menge Gemälde. So wie hier:
Was das Cafe noch anbietet ist ein weiterer Klassiker hier: Whale Watching. Und natürlich haben wir das auch mit genommen. Mit einer kleinen aber überraschend üppig motorisierten Nussschale ging es raus aufs Meer.
Und nachdem ich den halben Tag damit verbracht habe, mit einem Auge durch den Sucher meiner Kamera zu schauen und mit dem anderen Auge das Meer ab zu suchen, sind mir die folgenden Schnappschüsse geglückt:
Zur Belohnung gab es am Aben den Klassiker:
Wo neues Land her kommt…
Im Westen der Insel brach vor einigen Jahrzehnten ein Vulkan aus und hat dabei ein neues Stück Insel geschaffen. Dort gibt es neben Mondlandschaft auch ein Besucherzentrum zu besichtigen. Und an ganz vielen Stellen erobert die Pflanzenwelt das Land. Hier eine kleine Galerie:
Einen weiteren Tag haben wir für eine Insel-Umrundung genutzt, die uns an einem Erdbebengebiet mit zerfallendem Leuchtturm vorbei geführt hat, dem Farol da Ribeirinha:
Nächster Hüpfer… durchs Wasser
Nach drei Tagen ging es für uns weiter auf die nächste Insel, Sao Jorge. Aufgrund der relativ geringen Entfernung zwischen beiden Inseln, ging es diesmal mit der Fähre. Da die Mietautos ihre Stamminsel aber nicht verlassen dürfen, bedeutete das auch: Auto abgeben, auf die Fähre laufen, und „drüben“ ein neues Auto in Empfang nehmen… diesmal ohne wesentliche Mängel.
The Fog…
Auf Sao Jorge hatten wir zum ersten Mal wirklich Pech mit dem Wetter. Denn der Aufenthalt war im Wesentlichen von Nebel geprägt. Was insbesondere wegen der besonderen Topografie ärgerlich war: Sao Jorge ist eine lange Insel, die zum Großteil aus „Bergrücken“ besteht, also hoch über dem Meer gelegener Landschaft. Dies bedeutet im Normalfall: Aussicht! In unserem Fall war das aber genau der Teil der Insel, der in den Wolken bzw. im Nebel lag. Das bedeutete für uns: Keine Aussicht…
Aber man kann ja auch im Nebel stimmungsvolle Bilder machen und die Küstenstreifen lagen immerhin überwiegend in der Sonne. Besonders spannend sind hier die Fajas, kleine besiedelte Küstenstreifen, die wie kleine Landzungen aussehen. Im Gegensatz zur ansosnten vorherrschenden Steilküste. So wie hier:
Auch unser Hotel lag auf solch einem Küstenstreifen. Es hatte einen schönen Pool und es zeigt sich auf dem Foto bereits das zu erwartende Wetter:
Wir haben dennoch eine der Attraktionen besucht, einen botanischen Garten. Und dort wurde aus der Not eine Tugend gemacht: Nebelfotografie:
Immerhin, es gab am letzten Tag auch mal eine Invers-Wetterlage. Oben gab es Sonne, aber unten Dunst:
Drum haben wir Sao Jorge wieder verlassen. Diesmal mit dem Flieger. Und ich kann euch sagen, auf der nächsten Insel gab es erste Anzeichen für Hitzige Zeiten!
Viele Grüße,
Bloke