… dann packt ihn manchmal auch die Wut 😉
Wie ihr wisst bin ich gerade in London unterwegs. Nach der gestrigen Foto-Aktion in Kew Garden war ich zu müde, um noch geradeaus zu schreiben. Aber heute will ich euch noch an einem Erlebnis der gestrigen Einreise teilhaben lassen.
Ein Vorteil der EU ist, dass man ohne Reisepass (nur mit dem Personalausweis) verreisen kann. Natürlich geht das innerhalb der Schengen-Länder nochmal einfacher, nämlich quasi gänzlich ohne Einreisekontrolle. Aber auch mit Non-Schengen Ländern sollte das zumindest einfacher ablaufen, als wenn ich irgendwo in Timbuktu aufschlage. So war es zumindest im November, als ich zwecks Segelurlaub nach Kroatien geflogen bin (auch non-Schengen).
Jetzt wollte ich also nach England. Ich wusste, dass ich bei der Ausreise in Frankfurt noch durch eine Ausweiskontrolle musste. Das ging aber schnell und problemlos mit den Scannern. Ausweis auflegen, scannen lassen, vor die Kamera gehen, unfreundlich geradeaus schauen und kurz darauf öffnet sich die Tür.
Ein paar Stunden später, in London, war ein ähnliches Prozedere fällig. Zumindest theoretisch. Wie selbstverständlich bin ich den Hinweisschildern zu „EU-Residents“ und „Machine readable document“ gefolgt und stand bald darauf vor dem britischen Gegenstück zum Ausweisscanner in Frankfurt. Als ich jedoch meinen Ausweis aufgelegt hatte erschien kurz darauf die freundiche Aufforderung „please try again“. Aber auch mehrmaliges again-tryen half nix. Irgendwann kam ein netter Grenzbeamter und erklärte mir, dass diese Maschinen nicht für Deutsche Personalausweise geeignet seien und ich einen Schalter nutzen solle.
Also habe ich mich in die nächste Schlange gestellt und tapfer gewartet, bis ich dran war. 10 Minuten später schaute ich in ein weiteres Grenzbeamten-Gesicht. Und dieses erzählte mir, dass SEINE Schlange hier auch nicht für deutsche Personalausweise funktioniere und ich mich in der „Rest-der-Welt“-Schlange „da hinten“ anzustellen habe.
Also musste ich mich wohl oder übel nochmal mit all den Indern, Pakistani, Amerikanern und sonstigen Reisenden anstellen. Natürlich ganz hinten. Nach gut einer Stunde insgesamt war ich endlich durch die Ausweiskontrolle. Und ich frage mich: Was soll der Scheiß?
Dass die Briten alles ein bisschen anders machen, war mir ja klar. Aber das hier? Waren das die letzten Auswirkungen des Rinderwahns? In der EU zu sein, sollte doch manches vereinfachen. Auch das Reisen. Wieso sind die Briten in der EU, wenn sie Reisende aus der EU behandeln wie den Rest der Welt? Und Fremdwährung tauschen muss ich ja auch noch. Irgendwann in der dritten Schlange hab ich mir gedacht: Wenn es sowieso keinen Vorteil durch die EU-Mitgliedschaft der Insulaner gibt, wieso schmeißen wir die dann nicht endlich raus und machen einen Zaun drum ‚rum?
Bloke
P.S. Heute werde ich durch die Innenstadt spazieren und frage mich schon jetzt, welche britischen Besonderheiten meine Aufmerksamkeit erregen werden 😉