Hin…

… und zurück?

Nein, noch nicht. Der Urlaub hat ja gerade erst angefangen. Aber für diejenigen, die wissen wollen, woher das Zitat kommt: Natürlich aus dem Herr der Ringe bzw. „Der kleine Hobbit„.

Zum Flughafen

Mein Flieger ging ja erst um 21:55. Dennoch habe ich mich schon um 16 Uhr Richtung Flughafen auf gemacht. Mit dem ICE ist man in 30 Minuten am Fernbahnhof und hat dann halt leider eine ganze Menge Lauferei vor sich. Vorausgesetzt, der Zug fährt auch.

Die Bahn war offensichtlich vom Andrang vor den Feiertagen überrascht und die ICEs haben wieder mal mit der sagenhaften Zuverlässigkeit geglänzt, für die sie so berühmt sind. Das Ergebnis waren volle Bahnsteige und volle Züge, in meinem Fall glücklicherweise mit nur 15 Minuten Verspätung. Zum Glück hatte ich im Vorhinein einen Sitzplatz reserviert. Da kam die erste Durchsage: Man suche Freiwillige, die gegen 30 Euro auf einen anderen Zug wechseln wollen. Zum Beispiel den ICE eine Stunde später. Ich war früh unterwegs und hätte es mir grundsätzlich erlauben können. Aber kann ich denn sicher sein, dass der andere ICE  überhaupt fährt? Oder gar pünktlich ist? Ich hab‘s nicht riskiert. Senk yu for träveling wis Deutsche Bahn.

Nach dem Check-in und dem Koffer-Abwerfen am Schalter (zum Glück hat sich niemand über meine zwei Rucksäcke beschwert) hatte ich noch ausreichend Zeit. Die verbringe ich in Frankfurt am Liebesten in Terminal 2, im Food-Court. Dort kann man gemütlich essen und den Flugzeugen bei den An- und Abflügen zuschauen. Spätestens hier beginnt für mich das Urlaubsgefühl. So habe ich auch dieses Mal wieder eine gute Stunde hier gesessen, bevor ich mich auf den Weg zum Security Check gemacht habe.

Geheimtip: Wenn man aus dem Gate-Bereich Z fliegt kann man mit dem Skytrain nach Z fahren. Man kommt dann in einen Security-Check exklusiv für Skytrain Benutzer. Da war ich heute der EINZIGE im Security Check. So lange und ausgiebig bin ich noch nie befummelt worden. Ich glaube, denen war langweilig.

In den Flieger

Während es im Z-Terminal insgesamt relativ ruhig war, begann in der Nähe des Gates so langsam der Tumult: Der Flieger war hoffnungslos überbucht und überraschenderweise sind alle auch tatsächlich aufgetaucht und wollten mit. Also hat man ca. 20 Freiwillige gesucht, die gegen Zahlung von 600 Euro sowie einer kostenlosen Übernachtung und Vollpension am nächsten Tag fliegen würden. Ich habe eine gefühlte Ewigkeit lang überlegt. Da mir aber nach 2 Sekunden immer noch nicht eingefallen ist, wofür ich die 600 Euro auf den Kopf hätte hauen können bin ich lieber meinem Reiseplan treu geblieben. Aber – erst mal muss man irgendwie an Bord kommen.

Man ist es ja gewohnt, dass immer erst die Familien mit kleinen Kindern, dann die First- und Business Class und zuallerletzt die Economy-Fracht das Flugzeug betreten dürfen. In dieser Reihenfolge. Diesmal waren die Flugbegleiter in der Business und First aber noch nicht mit den Vorbereitungen durch, sodass – leider, leider – die Economy Klasse an allen anderen vorbei zuerst in den Flieger durfte 😉

509 Seelen…

Mir war nicht klar, wie groß so ein A380 ist. Es sind tatsächlich 509 Menschen an Bord. Und es ist immer wieder faszinierend zuzusehen, wie die sich alle beim Boarding aufführen.

  • Man bleibt beim Sitzplatz stehen, blockiert den kompletten Gang mit Koffer, Tasche und Hinterteil
  • Koffer und Taschen werden quer im halben Flugzeug verteilt, obwohl es in direkter Nähe zum Sitzplatz und unter dem Vordersitz noch Platz gäbe.
  • Ein Mann mit ziemlich resoluter asiatischer Frau und kleinem Kind streitet sich derart laut über die optimale Unterbringung des Kindergepäcks, dass es 250 der Passagiere peinlich berührt mit anhören müssen.
  • Und ein Herr gesetzten Alters blockiert den Gang um sich mit der Flugbegleiterin über die Flugroute zu unterhalten und seine Freude darüber zum Ausdruck zu bringen, dass wir heute ja über gar kein Krisengebiet fliegen werden.

Ich war kurz davor, selbst zum Krisengebiet zu werden 😉

Aufgrund der ganzen Umbucherei und weil der Flieger eh rappelvoll ist, konnten nicht alle Familien und Paare zusammen sitzen. Und so standen ca. 30 Leute um zwei Flugbegleiterinnen, um Sitzplätze zu dealen.

Irgendwann war es dem Personal zuviel – und wir mussten auch VOR 23 Uhr in der Luft sein (Nachtflugverbot). Also wurden alle aufgefordert, sich erst mal hin zu setzen und die Platzfragen in der Luft zu klären. Bisher ist aber noch kein Sitzplatzbasar entstanden. Vielleicht könnte ich meinen Platz mit 2 Meter Beinfreiheit für tausend Euro anbieten? Am Ende mach ich mit dem Urlaub noch ein kleines Plus? Entgangener Gewinn mit der potentiellen Bahngutschrift und dem Späterflieger-Angebot: 630 € plus der noch kommende Sitzbasar. 😉

30.000 Fuß über dem Meer?

Die Zeiten sind verrückt. Da sitze ich in 30.000 Fuß Höhe und kann für relativ schmales Geld (die 10 Euro war es mir Wert) einen WLAN-Internet Zugang kaufen, der es mir erlaubt, WÄHREND DES FLUGES auf den Rechner unter meinem Schreibtisch zuzugreifen, einen Artikel zu schreiben und Bilder für eine Galerie hoch zu laden. Bei 900 km/h irgendwo über Bukarest.

Entschleunigen

So, das Abendessen meldet sich geruchlich an und ich will einen Film schauen (Solo – A Star Wars Story). Danach wird geschlafen und ich merke schon, wie die Anspannung der Anreise so langsam von mir ab fällt. Der Urlaub kann beginnen.

Ich wünsche Euch einen schönen Samstag und melde mich aus Auckland wieder (vorausgesetzt ich schaffe den 90 Minuten Transit in Singapur mit Terminal-Wechsel). Wusste ichs doch, da war noch ein Stressfaktor…

Gruß,
Bloke