Oder auch: Aus der Zeit gefallen. In so vielerlei Hinsicht! Aber geht es hier wirklich um die Relativitätstheorie und Grundlagenphysik? Oder um Star Trek und Captain Picard?
Nein, es geht um einen Ausflug nach Stuttgart. Und was gibt’s in Stuttgart? In Stuttgart gibt es ein Geburtstagsgeschenk, mit dem mich Eva im Sommer überrascht hat: Einen Besuch im Porsche-Museum. Und ein Geschenk von mir aus der Vor-Corona-Zeit: Einen Besuch im Zirkus Roncalli. Auf geht’s, auf Zeitreise!
Von Traktoren und Flitzern
Den Kurztrip haben wir mit dem Porsche-Museum begonnen. Aber um es genau zu nehmen: Wir haben uns nicht nur auf die Luxussportwagen beschränkt, sondern am zweiten Tag das Mercedes Benz-Museum gleich noch dran gehängt. Ich kann euch dazu gar nicht so wahnsinnig viel schreiben, deshalb findet ihr hier einfach eine Bildergalerie mit den Eindrücken. Neben Oldtimern gab es in beiden Fällen auch relativ aktuelle Modelle zu bewundern:
Beim Sichten der Fotos habe ich bemerkt, dass ich bei Mercedes gar nicht so viel fotografiert habe, schon gar nicht die neueren Modelle. Daher hier noch ein paar Eindrücke auf der „Tonspur“:
Während mir die Autos bei Porsche besser gefallen haben, fand ich das Gesamtkonzept bei Mercedes besser.
Erstens besticht das Mercedes Museum mit einer unglaublichen Architektur. Das Zentrum bildet ein Raum, dessen lichte Höhe sich über alle Etagen des Gebäudes erstreckt. Beeindruckend. Zweitens ist die Ausstellung nicht nur auf die Firmengeschichte begrenzt sondern bietet beim Spaziergang durch die Zeit immer auch geschichtlichen Kontext. Und Drittens gibt es auf jeder Etage Sonderausstellungen zu Schwerpunktthemen wie „Einsatzfahrzeuge“, „Busse und Reisen“, „SL-Geschichte“…
Von Akrobaten und Clowns
Ich habe den Eindruck, so wie Oldtimer selten werden, so werden auch Zirkusse selten. Ja, in der heutigen Zeit kommen einem Tierdressuren auch fast wie ein Anachronismus vor. Und genau das war der Grund für Zirkus Roncalli. Vor etwa drei Jahren haben sie angekündigt, zukünftig auf Tiere zu verzichten und stattdessen 3D-Projektionen zu verwenden. Eben diese Projektionen wollten wir uns gerne mal anschauen. Nach jetzt zweieinhalb Jahren Coronapause ist von der Ankündigung scheinbar nicht viel übrig geblieben. Es gab nur ganz am Anfang eine Projektion auf ein dünnes Netz um die Manege. Das war aber mehr der „Opener“ und Werbung für Roncalli. Echte, animierte „Tiernummern“ haben gefehlt. Aber es war dennoch wunderschön, der Schwerpunkt lag entsprechend auf Akrobatik und Slapstick.
Nach der Vorstellung ging es zurück ins Hotel, das ich bis dahin noch gar nicht von innen gesehen hatte. Und da hat es mich aus der 2022er Gegenwart regelrecht hinaus gebeamt. Denn…
Irgendwo in einer Endlosschleife…
… des Raum-Zeit-Kontinuums kreiselt das Hotel Royal um die 70er und die 80er Jahre. Auch wenn alles soweit sauber war – die Ausstattung unseres Zimmers war derart aus der Zeit gefallen, dass ich stellenweise echt die Stirn gerunzelt habe. Hier ein paar Beispiele:
Aber ich muss sagen: das Hotel lag verkehrsgünstig bzw. mit dem Auto gut erreichbar, zentrumsnah und hatte eigene Parkplätze. Das Zimmer an sich war sauber und wir haben die eine Nacht auch wirklich gut geschlafen – mit einem Schmunzeln im Gesicht angesichts dieser ganzen Anachronismen.
Also dann, bis zum nächsten Trip.
Bloke
P.S.: Irgendwann demnächst müssen wir noch mal für ein paar Maultaschen in die Gegend fahren! Das schulde ich Eva. Das ist aber eine andere Geschichte.