Schlechtwetterglück die Zweite.

Neuer Tag, neues Glück!

Nach der zweitägigen und verkehrstechnisch belastenden Anreise wollten wir uns nicht direkt in den PKW-Entzug begeben und beschlossen angesichts wechselnder Wettervorhersagen, einen Tagesausflug nach Florenz zu machen. Das ist zwar nur knappe 135 Kilometer von La Spezia entfernt, aus Wettersicht scheint das aber eine halbe Weltreise zu sein. Denn während uns für den Hotelstrand wechselndes bis regnerisches Wetter vorhergesagt wurde, sollte es in Florenz angeblich wunderschön sein.

Das sah auch eine ganze Weile so aus, bis wir ca. 15 Kilometer vor Florenz unter diversen Autobahnbrücken mehrere Motorradfahrer parken sahen. Manche unübersehbar mit der Regenkombi beschäftigt, andere einfach nur „überdacht“ zusammen feiernd. Der Blick nach oben bestätigte die Vermutung: Rabenschwarze Wolken überall. Und diese begannen gleich darauf, sich sintflutartig auf das Schiebedach zu entleeren. Die Temperatur ging auf „Anfang 20“ zurück und wir verfluchten unsere Idee, jedwede längerärmelige Bekleidung im Hotel zu lassen.

Doch wie soll es anders sein – und schließlich heißt der Artikel ja auch so: Kaum hatten wir das Auto in der Tiefgarage geparkt – jeder, der auf sein Auto achten möchte vermeide tunlichst die innerstädtischen „Fremdparker“ Garagen, in denen man den Autoschlüssel vor Ort lassen muss damit das Auto dann in Tetris-Manier von Fremden hin und her und zwischen andere Autos geparkt werden kann, bis es auf den letzten Millimeter passt – war der Regen weg. Und ganz langsam kamen erste Sonnenstrahlen durch, sodass es nicht zu heiß in der Stadt wurde, aber durchaus warm genug für mindestens ein Eis. Anbei ein paar Impressionen:

Lucca auf dem Rückweg

Auf dem Rückweg wurde ich pünktlich beim Städtchen Lucca müde genug, um die Autobahn zu verlassen. Eva hatte gelesen, dass es hier eine Stadtmauer gibt, auf der man die gesamte Altstadt umrunden könne. Ehrlich gesagt stellte sich dieser Plan angesichts müde gelaufener Füße und fortgeschrittener Uhrzeit als utopisch heraus. Dafür müsste man mindestens einen halben Tag einplanen und eines der hier zu mietenden 4-rädrigen Tandems nutzen. Zu Fuß waren wir froh, es knapp bis zum nächsten, größeren Stadttor zu schaffen und sind dann in die Altstadt abgebogen – auch hier war es warm genug für eine Eisverkostung.

Aber diese Stadtmauer ist auch nicht das, was man sich so im Allgemeinen unter einer Stadtmauer vorstellt. Sie ist ziemlich lang (hab ich ja schon erwähnt), aber auch unglaublich breit und heftig bebaumt. Ich frage mich, wo die Wurzeln all dieser Bäume hin wachsen, denn unter der Allee sieht es teilweise so aus:

Und darüber dann so:

Eng und enger

Die Baumwurzelfrage ließ sich nicht klären und das Eis war gegessen, also ging es weiter gen Urlaubsdomizil. Da ich immer noch müde war, ist Eva weiter gefahren. Zumindest bis ca. 3 Kilometer vor das Hotel, denn dann beginnt hier der Panik-Slalom. Auf einer nach deutschen Maßstäben  einspurigen Straße gibt es nicht nur Gegenverkehr, sondern auch Busse und LKW, Fußgänger und Motorroller. Und Serpentinen. Mehr als genug. Hier hab ich dann wieder übernommen. In MEIN Auto fahre ich mir die Schrammen schon selber rein. Doch auch der Parkplatz ist nicht frei von Herausforderungen:

Zunächst geht es von der schmalen Straße durch ein enges Tor. Wenn man hier den notwendigen Zugangscode eingeben will, muss man weit genug hinten stehen, damit eine etwaige Kühlerfigur nicht die Lichtschranke unterbricht. Denn dann geht das Tor gar nicht erst auf. Wenn ich mit meinem Kombi aber weit genug hinten stehe, hängt der „3er Arsch“ mitten auf der schmalen Straße. Sobald das Tor offen ist geht es in den ersten Hof, der meist komplett zu geparkt ist. Je später man hier eintrifft, desto weiter nach Oben darf man auf der Park-Hierarchie klettern. Und ganz oben wird es richtig eng. So eng, dass man die letzte Kurve auf den letzten Parkplatz – zumindest mit meinem Auto – nicht fahren kann. Da bleibt nur, die vorletzte Rampe vorwärts hoch zu fahren, und dann den letzten Abschnitt im Rückwärtsgang in Angriff zu nehmen.

Mit diesem Tor und der weißen Linie fängt der Stress an.

Der dahinter liegende erste Hof ist eigentlich immer voll. Also:

Hoch in den zweiten kleinen „Parkplatz“.

Aber auch hier hatte ich kein Glück. Daher:

Weiter auf die dritte Ebene!

Und wer da nicht fündig wird, muss dann:

Noch weiter hoch. Da wird es aber zu eng zum um die Kurve fahren. Vorwärts bis hier, rückwärts weiter nach Oben!

Ganz hier oben standen wir bisher zum Glück nur einmal. Seither haben wir es immer rechtzeitig für Ebene Drei zum Hotel zurück geschafft 😉

Das Ende. Wenn hier nix zu bekommen ist, dann…. weiß ich auch nicht!

Und Episode Drei des Schlechtwetterglücks gibt es dann demnächst. Für Heute tun die Finger weh!

Grüße,
Bloke

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